Ausstellung „Am Rande der Wahrnehmung“ anlässlich des Aktionstages gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“

Programm am 23.11.2017:

 

09.45 Uhr Hissen der Anti-Gewaltflagge vor dem Rathaus Grevesmühlen

 

10.00 Uhr Ausstellungseröffnung

 

Kontakt:

 

Gleichstellungsbauftragte

der Stadt Grevesmühlen

Frau Reschke

Tel.: 03881-723142

 

Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt und Stalking mit Kinder- und Jugendberatung

Arsenalstraße 15

19053 Schwerin

Tel.: 0385/555 88 33

E-Mail: interventionsstelle@awo-schwerin.de

 

Kinder- und Jugendberatung

Tel.: 0385/555 81 86

E-Mail: kinderjugendberatung@awo-schwerin.de

 

Die Ausstellung „Am Rande der Wahrnehmung“ wurde hauptsächlich zur Information und Sensibilisierung der Berufsgruppen, die mit betroffenen Kindern und Jugendlichen in Kontakt kommen, konzipiert.

 

Inhalte:

•           Häusliche Gewalt und Folgen für die Betroffenen

•           Wie erleben Kinder die Gewalt?

•           Folgen und Auswirkungen für Kinder

•           Hilfsmöglichkeiten / Interventionsverlauf in der  Krisensituation

•           Tätigkeit der Kinder- und Jugendberatung in Fällen häuslicher Gewalt

•           Gesetzliche Schutzmöglichkeiten

•           Zitate von betroffenen Kindern

Die Ausstellung beleuchtet insbesondere die Situation in Mecklenburg-Vorpommern.

 

Und soll  alle Berufsgruppen, die mit betroffenen Kindern und Jugendlichen arbeiten, über das Hilfsangebot der Kinder- und Jugendberatung der Interventionsstellen in M-V aufklären und für diese Art der Kindeswohlgefährdung sensibilisieren.

 

Die notwendigen Handlungsabläufe, die der Sicherheit und dem Wohl der betroffenen Kinder dienen, werden dargestellt. Weiterhin werden Arbeits- und Kooperationsstrukturen vorgestellt, die wichtig sind um betroffene Kinder und Jugendliche besser zu schützen. Die Ausstellung kann  bis zum 08.Dezember 2017 im Rathausfoyer Grevesmühlen besichtigt werden.

 

Die  Einrichtung  der  Kinder-  und  Jugendberatung  in  den  Interventionsstellen

 

ist  ein  wichtiger  Baustein  in  der  Gefahrenabwehr bei häuslicher Gewalt.

 

Die  Kinder-  und  Jugendberaterinnen nehmen  nach  einem  erfolgten  Polizeieinsatz eigenständig Kontakt zu dem von Gewalt betroffenen Elternteil auf, um ihr Angebot für Kinder als Zeugen und Beteiligte von  Partnerschaftsgewalt  zu  erläutern  und zu unterbreiten. In Fällen von häuslicher Gewalt leisten sie  damit  einen  wichtigen  Beitrag  zum Kinderschutz und sind aus dem Netzwerk gegen  Gewalt  nicht  mehr  wegzudenken. Denn  Kinder  und  Jugendliche,  die  häusliche  Gewalt  miterleben  oder  auch  direkt betroffen  sind,  sind  traumatisiert  und  das Erlebte  hinterlässt  häufig  tiefe  seelische Wunden.  Die  Kinder-  und  Jugendberaterinnen stehen ihnen zur Seite, hören zu, sie sprechen  mit  den  Kindern  über  den  Unterschied zwischen Streit und Gewalt und erklären den Polizeieinsatz. Dazu ist es förderlich, das Gewaltthema zu enttabuisieren  und das Schweigegebot zu durchbrechen. Kinder und Jugendliche werden auf diesem Weg über ihre eigenen Rechte altersgerecht  aufgeklärt  und  bestärkt,  sich  Hilfe zu holen.

 

Die  Kinder-  und  Jugendberaterinnen der Interventionsstellen sind  für die Unterstützung der Betroffenen und ihrer Kinder in Fällen von häuslicher Gewalt unersetzlich. Ein Großteil der von häuslicher Gewalt  betroffenen  Frauen, die  in  Mecklenburg-Vorpommern täglich  pro-aktiv  beraten  werden,  sind Mütter. Ihre Kinder sind von der Partnerschaftsgewalt  direkt  oder  indirekt mitbetroffen  und  ihr  darüber  hinaus hilflos  ausgesetzt.  Dennoch  stehen  die Kinder  noch  immer  am  Rande  der Wahrnehmung.

 

Die Kinder- und Jugendberatung  ist  kostenlos  und  die Beratung wird im Zuge der pro-aktiven Kontaktaufnahme durch die Interventionsstelle angeboten.

 

Die  Spezialisierung  auf  häusliche Gewalt  und  Stalking  ermöglicht  das konkrete  Gespräch  mit  den  Kindern und  Jugendlichen  zu  den  Familiengeheimnissen  und  tabuisierten  Gewalterlebnissen  sowie  dem  stattgefundenen Polizeieinsatz. Die Beraterinnen sind auf einen sensiblen und fachlichen Umgang mit den Besonderheiten von häuslicher Gewalt  und  Stalking  (z.B.  Machtverhältnisse, Abhängigkeiten, Loyalitätskonflikte, Gefährdungseinschätzung, Sicherheitsplanung) spezialisiert.

 

Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten des Rathauses Grevesmühlen vom 23.11. bis zum 07.12.2017, besichtigt werden.